Fragen über Fragen: Zeteler Grünen-Fraktion bringt neue Aspekte in die Fuhrenkamp-Diskussion
Die Ratsfraktion der Grünen im Zeteler Gemeinderat nimmt Stellung zur Berichterstattung
über die geplante Rodung von 50 ha Wald im Ortsteil Fuhrenkamp sowie der Beseitung weiterer 10
ha landwirtschaftlicher Fläche, um dort gewerblich Sandabbau zu betreiben.

„Wir fragen uns“ so Ratsmitglied Bernd Janssen „warum ein Gebiet derart belastet werden soll,
obwohl es nicht als „Vorranggebiet Rohstoffgewinnung“ im Regionalen Raumordnungsprogramm
(RROP) eingetragen ist. Warum fokussiert man nicht auf die Gebiete in Friesland, die als solche
definiert wurden, zudem nicht bewaldet sind und der Sand, so er denn, wie angeführt, z.B. für den
Ausbau des Jade-Weser-Ports gebraucht wird, nicht durch den ganzen Landkreis transportiert
werden muss? Es geht immerhin um ca. 20 Mio. Tonnen Sand“ macht Janssen die Ausmaße der
Planungen deutlich.
Sein Fraktionskollege Jürgen Konrad ergänzt: “Unsere Gemeinde hat sich bewusst dem Prozess
zur Mitgliedschaft in der Entwicklungszone Biosphärenreservat Wattenmeer gestellt, um dem
Klima-und Naturschutz besonders hohen Status einzuräumen. Statt den Wald „platt zu machen“
sollte man ihn ökölogisch weiterentwickeln. Ebenso spielt der Klimaschutz eine gewichtige Rolle.
Da übernimmt jeder Wald , auch und gerade der Fuhrenkamper eine wichtige Rolle und zwar jetzt.
„Irgendwo irgendwann ausgleichen“ sind im Zeiten drastisch voranschreitenden Klimawandels
ungeeignete Maßnahmen“. Konrad mahnt: “Wir haben keinen Planeten B, uns rennt die Zeit
davon“.
Wilhelm Wilken, Fraktionssprecher, führt aus: „Und das alles soll in einem Wasserschutzgebiet
geschehen. Was soll das? Es gibt doch Alternativen. Sind die gepüft worden?
Hinzu kommt die Gefahr, dass beim Abbau womöglich Munitionsreste ins Grundwasser gelangen.
Die Gegend im Fuhrenkamp war schließlich ein militärischer „Hot-Spot“, da ist die
Wahrscheinlichkeit hoch, dass dort manche böse Überraschung im Boden liegt.
Unsere Fraktion spricht sich eindeutig für die ökologische Aufwertung der 60 ha im Fuhrenkamp
aus und gegen jeglichen weiteren Sandabbau dort. Klima-,Wald-und Wasserschutz müssen oberste
Priorität haben“ so Wilken abschließend.