Kreisverband

Wald schützen statt roden: Bündnis 90 / Die Grünen in Friesland lehnen geplanten Sandabbau in Zetel-Fuhrenkamp ab

17.05.2025 · von Wilhelm Wilken

„Entwaldung ist aus der Zeit gefallen - wir brauchen Klimaschutz durch Waldentwicklung, nicht Zerstörung“

 

Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen Friesland spricht sich entschieden gegen die geplante Ausweitung des Sandabbaus im Zeteler Ortsteil Fuhrenkamp aus. Rund 50 Hektar Waldfläche und weitere 10 Hektar landwirtschaftlich genutzter Boden sollen nach aktuellen Planungen gerodet werden, um an mutmaßlich hochwertigen Sand – das sogenannte „weiße Gold“ – zu gelangen. 

Das Bild zeigt die Wallhecken-Struktur im Fuhrenkamp.    Bild: Wilhelm Wilken

Die Zeteler Politik aufmerksam gemacht auf das Problem hatte zunächst der Erste Gemeinderat Bernd Hoinke, der nahe der Planfläche wohnt. Daraufhin haben die Grünen sich dann zusammen mit der Grünen Kreisvorsitzenden in Friesland, Dr. Jutta Helmerichs und Teilen der Grünen Kreistagsfraktion jetzt vor Ort ein Bild von der Lage gemacht: „Wer heute noch Wald roden will, hat den Ernst der Klimakrise nicht verstanden“, erklärte Dr. Jutta Helmerichs. „Wälder binden CO2, schützen Böden vor Austrocknung und sind Lebensräume für viele Arten. Sie sind kein Rohstofflager, sondern aktive Klimaschützer.“

Besonders zu berücksichtigen ist nach Ansicht sehr friesischen Grünen, dass die betroffene Fläche nicht in einem ausgewiesenen Vorranggebiet für Rohstoffgewinnung liegt. „Zudem grenzt sie an ein Wasserschutzgebiet, ein sensibles ökologisches Umfeld, das durch großflächige Eingriffe massiv geschädigt würde“, so Dr. Helmerichs.

Die Gemeinde Zetel ist Teil der Entwicklungszone des UNESCO-Biosphärenreservats Niedersächsisches Wattenmeer und hat sich mit einem eigenen Klimaschutzkonzept ambitionierte Ziele gesetzt. Der geplante Eingriff steht diesen Zielen diametral entgegen und passt nicht in die Zeit.

„Entwaldung in Zeiten von Dürre, Artensterben und Klimawandel ist nicht nur verantwortungslos, sondern auch ein falsches Signal an die kommenden Generationen“, so Dr. Jutta Helmerichs weiter. „Statt zerstörerischer Eingriffe fordern wir die ökologische Weiterentwicklung des bestehenden Waldes, großflächige Kompensationsmaßnahmen auch für vergangene Entwaldungen sowie die Nutzung von bereits ausgewiesenen Abbauflächen, um Umweltschäden zu minimieren.“


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