Neues Zuhause für 56 ältere Menschen in Sande: Reiner Tammen von den Grünen macht als stellvertretender Landrat auf Bedeutung einer guten Pflege aufmerksam
Am Donnerstag wurde eine neue Pflegeeinrichtung an der Hauptstraße in Sande eingeweiht, in zentraler Lage direkt am Sander Ei. Auf dem 2.770 Quadratmeter großen Grundstück entstanden auf drei Etagen 56 Appartements mit einer Wohnfläche von jeweils 30 bis 32 Quadratmetern. Alle Zimmer sind barrierefrei und haben ein eigenes Bad. Darüber hinaus sind 60 Plätze in der Tagespflege entstanden.
Der stellvertretende friesische Landrat und Kreistagsabgeordnete für Bündnis 90 / Die Grünen, Reiner Tammen überbrachte die Grüße des Landkreises.
Er hob die Bedeutung von guten Pflegeeinrichtungen im Landkreis hervor: „Wohnparks sind so wichtig und werden immer wichtiger. Die Gemeinde braucht dafür verlässliche Partner.“ Tammen berichtete von den positiven Erfahrungen, die seine Gemeinde Wangerland, in der er seit vielen Jahren für die Grünen im Gemeinderat sitzt, bereits vor 15 Jahren mit dem Pflegebutler als verlässlichem Partner gemacht hat. „Das hat uns überzeugt, auch das Konzept, und wir haben es nicht bereut.“
Tammen wies auf das Problem hin, das manche Einrichtungen nicht kontinuierlich betrieben werden: „Immer wieder hört man von Einrichtungen, in denen Betreiber, Geschäftsführung oder das Personal wechselt. Das ist für die Kommunen schlimm, aber für die Bewohnerinnen und Bewohner kaum zu ertragen. Im Moment erleben wir das gerade wieder in einer Nachbarkommune, dort wird eine Einrichtung zum wiederholten Mal geschlossen, die Bewohner werden praktisch vor die Tür gesetzt, für die alten Menschen und ihre Angehörigen bricht eine Welt zusammen.“
Reiner Tammen beglückwünschte anschließend die Gemeinde Sande zu diesem Betreiber, „Sie haben alles richtig gemacht“. Tammen wies dann auch noch mal auf die Bedeutung der Pflege insgesamt hin: „In der Pflege sind 1,4 Millionen Menschen in Deutschland tätig, das fast doppelt so viele wie in der Automobilindustrie. Diese Menschen brauchen sehr viel mehr Aufmerksamkeit, mindestens aber so viel, wie die Beschäftigen in der Automobilindustrie. Darüber müssen wir mehr reden, denn diese Mitarbeiter in der Pflege können nicht drei Wochen streiken. Dann würden Menschen sterben. Und 16 Prozent dieser Pflegekräfte kommen aus dem Ausland, aus ganz vielen Ländern. Das sind 224.000 Menschen, Pflegekräfte, auf die wir nach Ansicht mancher Politiker verzichten könnten. Das macht mich traurig und wütend, denn das ist so unglaublich geringschätzig. Dazu kommt, dass wir schon in den nächsten 10 Jahren weitere 90.000 Pflegekräfte benötigen, bis 2049 sogar 280.000, aber das nur, wenn alle anderen dabei bleiben. Und deswegen müssen auch die Pflegekräfte und alle anderen Angestellten fair behandelt und bezahlt werden.“ Abschließend plädierte der stellvertretende Landrat Reiner Tammen dafür, dass Einrichtungen wie der neue Wohnpark in Sande, für die Bewohnerinnen und Bewohner ein lebenswerter Platz mit einer guten Pflege wird und bleibt.“
Neben Einrichtungsleiterin Maren Friedrichs sprachen Sandes Bürgermeister Stephan Eiklenborg und die Sander Pastorin Franziska Kempcke weitere Grußworte. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner sind in die neue Sander Pflegeeinrichtung bereits eingezogen, in den nächsten Wochen kommen weitere hinzu, dann beginnt auch weiteres Personal wie seiner Tätigkeit. Derzeit sind im Wohnpark Sande, der von der Unternehmensgruppe Pflegebutler betrieben wird, noch Zimmer frei. Insgesamt hat das Pflegeunternehmen in das neue Projekt in Sande 11,5 Millionen Euro investiert.