Note 5 für Jevers Radwege: Grüne fordern Konsequenzen aus schlechtem Abschneiden beim ADFC-Fahrradklimaindex
Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimaindex 2022 sind am Montag veröffentlicht worden und zeichnen ein ernüchterndes Bild für die Stadt Jever. In nahezu allen Bereichen wurde die angehende Fahrradstadt schlechter bewertet als noch vor zwei Jahren. Die Gesamtnote von 3,8 ist noch schlechter als noch vor zwei Jahren (damals 3,6). Jever rutscht damit in der Gesamtwertung der Städte bis 20.000 Einwohnern von Platz 108 auf Platz 149 von 474 bewerteten Kommunen ab.
In der Einzelbetrachtung schneidet Jever erschreckend schlecht ab: Die Note verschlechtert sich in fast allen Kategorien. Besonders negativ bleibt weiterhin die Bewertung der vorhandenen Wege. Die Breite und Oberfläche der Wege hat katastrophal schlecht abgeschnitten: Mit den Schulnoten 5,2 (Breite) und 5,0 (Oberfläche) gibt es hier dringenden Handlungsbedarf. Hier sind nur knapp 20 Kleinstädte deutschlandweit noch schlechter bewertet worden. Auch den Mischverkehr mit Fußgänger:innen und Autos bewerten viele schlecht (Note 4,6 bzw. 4,7). Dabei werden die Vorraussetzungen gar nicht so schlecht gesehen: Das allgemeine Fahrrad- und Verkehrsklima ist mit Note 2,7 in Jever nämlich gar nicht so schlecht bewertet worden. Hier ist also deutlich Potential vorhanden.
Das Ergebnis insgesamt ist eine schallende Backpfeife der Jeveraner Bürger:innen für die Fahrradstadt Jever. Hier müssen dringend Taten statt Worte folgen und der Radfahrplan 2021-30 sowie das Fahrradkonzept des Kreises zügig umgesetzt werden. „Die Menschen in Jever wollen vor allem glatte, sichere, ausreichend breite und eigene Wege und sich auf den Hauptstraßen den Platz nicht mit Autos oder Fußgängern teilen müssen. Die Politik und die Verwaltung müssen jetzt endlich schneller handeln und bessere Bedingungen für alle Radfahrenden schaffen und auch mal unangenehme Entscheidungen treffen“, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzender Karl Oltmanns zu den Ergebnissen.
Der Fahrradklimaindex ist eine Umfrage, die regelmäßig alle zwei Jahre vom ADFC bundesweit veranstaltet wird. Dabei dürfen alle Bürger:innen teilnehmen. Die Ergebnisse zeigen für die einzelnen Kommunen in fast 30 Kategorien im Schulnoten-System Dinge wie Wege- und Oberflächenqualität oder Konflikte mit Fußgängern und Autos auf und lassen so Vergleiche untereinander zu. Auch lassen sich durch die Regelmäßigkeit Entwicklungen feststellen.