Für ökolgische Waldentwicklung im Fuhrenkamp – Grüne Kreistagsfraktion lehnt Waldrodung für Sandabbau ab
Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Friesland spricht sich entschieden gegen die geplante Rodung von 50 Hektar Wald im Zeteler Ortsteil Fuhrenkamp aus. Dort sollen rund 20 Millionen Tonnen Sand abgebaut werden – mitten in einem Wasserschutzgebiet, nahe der Kreisgrenze zu Wittmund.

Martina Esser, Fraktionsvorsitzende und Vorsitzende des Umweltausschusses im Kreistag, erklärt: „Der aktuelle Waldschadensbericht zeigt deutlich: Unsere Wälder leiden massiv unter den Folgen des Klimawandels. In dieser Situation großflächig Wald zu roden, wäre ein völlig falsches Signal. Wenn wir das neue Klimaschutzkonzept des Landkreises ernst nehmen – und das müssen wir angesichts der ökologischen Lage – dann muss der Erhalt und die ökologische Weiterentwicklung unserer Wälder oberste Priorität haben.“
Ihr Zeteler Kreistagskollege Wilhelm Wilken ergänzt: “Die Gegend dort ist zerlöchert wie ein Schweizer Käse. Die entstandenen Gewässer müssen wegen der Gefährdungen sogar eingezäunt werden. Und das alles in einer Wasserschutzzone! Auf der angrenzenden Wittmunder Seite wird das Gelände derzeit ökologisch aufgewertet. Diese Chance hätten wir auch im Landkreis Friesland – doch stattdessen soll hier ein großflächiger industrieller Eingriff erfolgen. Das widerspricht jeder nachhaltigen Flächenpolitik.“
Sina Beckmann, Mitglied der Grünen Kreistagsfraktion und zudem Landtagsabgeordnete, warnt zudem vor möglichen Risiken: „Das geplante Abbaugebiet liegt in einer sensiblen Wasserschutzzone – mögliche Altlasten oder Munitionsrückstände könnten zur Gefahr für das Grundwasser werden. Es gibt Vorrangflächen für Rohstoffgewinnung, die keine bewaldeten Gebiete betreffen. Statt einen wertvollen Naturraum zu zerstören, müssen wir genau diese Alternativen in den Blick nehmen. Zetel liegt in der Entwicklungszone des UNESCO-Biosphärenreservats – das verpflichtet uns zu besonderem Schutz und zur Förderung natürlicher Lebensräume. Ich werde das Thema gegenüber den zuständigen Landesministerien für Umwelt und Landwirtschaft zur Sprache bringen. Der wachsende Protest zeigt: Die Menschen vor Ort wollen Verantwortung für ihre Umwelt übernehmen – das unterstütze ich ausdrücklich!“